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Liebe:r Leser:in,

Informationen aus erster Hand. Mit dem Newsletter-Spezial lesen Sie alle wichtigen Fakten und Entscheidungen rund um die Pastoralen Räume. Im Jahr 2023 haben alle Haupt- und ehrenamtlich Engagierten mit Hochdruck und großer Zielorientierung hervorragend gearbeitet. Aus 71 Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) werden 44 Pastorale Räume. Bischof Dr. Helmut Dieser dekretiert zum 1. Januar 2024 die Umschreibungen für eine wirksam werdende Pastoralstrategie.

Ein großartiger Dank gilt allen Engagierten.

Die Newsletter-Redaktion wünscht viel Spaß beim Lesen.

Schwerpunkte in dieser Ausgabe

Die Pastoralen Räume 2024.

Stimmen zur Synodalversammlung.

Nachgefragt: Die neue Pastoralstrategie.

Fragen und Antworten zu Orten von Kirche.   

 
 

Große Mehrheit für neue seelsorgerische Struktur.

Bischof Dr. Helmut Dieser erlässt nach Räteberatung Dekret zur Umschreibung der Pastoralen Räume im Bistum Aachen. 

Bischof Dr. Helmut Dieser hat am vergangenen Donnerstag, 14. Dezember im Priesterrat und am Freitag, 15. Dezember, im Diözesanpastoralrat die Rätevoten zur kommenden Territorialstruktur entgegengenommen. Beide Gremien sprachen sich jeweils mit absoluter Mehrheit (eine Gegenstimme im Priesterrat, eine Enthaltung im Diözesanpastoralrat) für die Übernahme der Voten aus den Regionalpastoralräten bzw. dem Vorschlag des Regionalteams Kempen-Viersen aus. „Wir setzen damit am Ende dieses Jahres einen Meilenstein, nach intensiven Monaten der gemeinsamen Beratung“, resümiert Generalvikar Dr. Andreas Frick. 

Zum 1. Januar 2024 umschreibt Bischof Dr. Helmut Dieser per Dekret die 44 Pastorale Räume als neue territoriale Grundstruktur im Bistum Aachen. „Damit möchte ich den Gläubigen Sicherheit im Hinblick auf die zukünftigen seelsorglichen Strukturen geben“, erläutert der Bischof.

Die Pastoralen Räume werden in zwei Schritten - ab dem 1. Juli 2024 und dem 1. Januar 2025 - aus den bestehenden 71 Gemeinschaften der Gemeinden (GdG) gebildet. Eine Begleitung und Moderation der Verantwortlichen und Gremien im (zukünftigen) Pastoralen Raum und der Kirchenvorstände im (zukünftigen) Pastoralen Raum wird durch das Bischöfliche Generalvikariat ermöglicht.

 

Die hier vorgenommene (territoriale) Bezeichnung der Pastoralen Räume stellt nicht notwendigerweise deren endgültigen Namen dar. Ein Verfahren zur Namensgebung der Pastoralen Räume wird erarbeitet.

Für die Region Aachen-Land:
Der Pastorale Raum Baesweiler wird gebildet aus der GdG St. Marien, Baesweiler.
Der Pastorale Raum Alsdorf wird gebildet aus der GdG Alsdorf.
Der Pastorale Raum Würselen wird gebildet aus der GdG Würselen.
Der Pastorale Raum Eschweiler wird gebildet aus der GdG Eschweiler-Mitte, der GdG Eschweiler-Süd und der GdG Eschweiler-Nord.
Der Pastorale Raum Stolberg wird gebildet aus der GdG Stolberg-Nord und der GdG Stolberg-Süd.
Der Pastorale Raum Herzogenrath wird gebildet aus der GdG Herzogenrath-Merk­stein und der GdG Herzogenrath-Kohlscheid.

Der Pastorale Raum für die Region Aachen-Land.

Für die Region Aachen-Stadt:
Der Pastorale Raum Aachen-Mitte wird gebildet aus der GdG Franziska von Aachen.
Der Pastorale Raum Aachen-Nord/Ost/Eilendorf wird gebildet aus der GdG Aachen-Nord und der GdG Aachen-Ost/Eilendorf.
Der Pastorale Raum Aachen-Forst/Brand wird gebildet aus der GdG Aachen-Forst/Brand.
Der Pastorale Raum Aachen-Kornelimünster/Roetgen wird gebildet aus der GdG Aachen-Kornelimünster/Roetgen.
Der Pastorale Raum Aachen-Burtscheid wird gebildet aus der GdG Aachen-Burt­scheid.
Der Pastorale Raum Aachen-West/Nordwest wird gebildet aus der GdG Aachen-West und der GdG Aachen-Nordwest.

Der Pastorale Raum für die Region Aachen-Stadt.

Für die Region Düren:
Der Pastorale Raum Aldenhoven/Jülich wird gebildet aus den Pfarreien St. Martin (Aldenhoven), St. Ursula, St. Mauritius, St. Johann Baptist (Aldenhoven-Niedermerz), St. Nikolaus und St. Johann Baptist (Aldenhoven-Siersdorf) in der GdG Aldenhoven/Linnich und der GdG Jülich.
Der Pastorale Raum Linnich/Titz wird gebildet aus den Pfarreien St. Martin (Linnich), St. Gereon (Linnich-Boslar), St. Pankratius (Linnich-Rurdorf), St. Hermann Josef, St. Gereon (Linnich-Gereonsweiler), Hl. Maurische Märtyrer, St. Agatha, St. Georg, St. Peter, St. Margareta, St. Pankratius (Linnich-Ederen), St. Lambertus (Linnich-Tetz) und St. Lambertus (Linnich-Welz) in der GdG Aldenhoven/Linnich und der GdG Titz.
Der Pastorale Raum Düren wird gebildet aus der GdG St. Franziskus, Düren-Nord, der GdG Düren-Mitte und der GdG St. Elisabeth von Thüringen, Düren-West.
Der Pastorale Raum Merzenich/Niederzier/Nörvenich/Vett-weiß wird gebildet aus der GdG Merzenich/Niederzier und der GdG Nörvenich/Vettweiß.
Der Pastorale Raum Kreuzau/Hürtgenwald/Heimbach/Nid-ggen wird gebildet aus der GdG Kreuzau/Hürtgenwald und der GdG Heimbach/Nideggen.
Der Pastorale Raum Inden/Langerwehe wird gebildet aus der GdG Inden/Langerwehe.

Der Pastorale Raum für die Region Düren.

Für die Region Eifel:
Der Pastorale Raum Simmerath wird gebildet aus der GdG Selige Helena Stollen­werk, Simmerath.
Der Pastorale Raum Monschau wird gebildet aus der GdG Monschau.
Der Pastorale Raum Mechernich wird gebildet aus der GdG St. Barbara, Mechernich.
Der Pastorale Raum Kall/Nettersheim wird gebildet aus der GdG Hl. Hermann-Josef, Stein­feld.
Der Pastorale Raum Hellenthal/Schleiden wird gebildet aus der GdG Hellenthal/Schleiden.
Der Pastorale Raum Blankenheim/Dahlem wird gebildet aus der GdG Hl. Apostel Matthias, Blankenheim/Dahlem.

Der Pastorale Raum für die Region Eifel.

Für die Region Heinsberg:
Der Pastorale Raum Übach-Palenberg wird gebildet aus der GdG Übach-Palenberg.
Der Pastorale Raum Heinsberg wird gebildet aus der GdG Heinsberg/Waldfeucht und der GdG Heinsberg-Oberbruch.
Der Pastorale Raum Wegberg wird gebildet aus der GdG Wegberg.
Der Pastorale Raum Wassenberg wird gebildet aus der GdG Wassenberg.
Der Pastorale Raum Hückelhoven wird gebildet aus der GdG Hückelhoven.
Der Pastorale Raum Erkelenz wird gebildet aus der GdG Erkelenz.
Der Pastorale Raum Geilenkirchen wird gebildet aus der GdG St. Bonifatius, Geilen­kirchen.
Der Pastorale Raum Gangelt/Selfkant wird gebildet aus der GdG Gangelt und der GdG St. Servatius, Selfkant.

Der Pastorale Raum für die Region Heinsberg.

Für die Region Kempen-Viersen: 
Der Pastorale Raum Viersen wird gebildet aus der GdG Viersen, der GdG Viersen-Süchteln und der GdG Viersen-Dülken.
Der Pastorale Raum Nettetal/Grefrath wird gebildet aus der GdG Nettetal und der GdG Grefrath.
Der Pastorale Raum Kempen/Tönisvorst wird gebildet aus der GdG Kempen/Tönis­vorst.
Der Pastorale Raum Willich wird gebildet aus der GdG Willich.
Der Pastorale Raum Schwalmtal/Brüggen/Niederkrüchten wird gebildet aus der GdG Schwalmtal und der GdG Brüggen/Niederkrüchten.

Der Pastorale Raum für die Region Kempen-Viersen.

Für die Region Krefeld:


Der Pastorale Raum Krefeld/Meerbusch
wird gebildet aus der GdG Krefeld-Mitte, der GdG Krefeld Ost, der GdG Krefeld-Süd, der GdG Krefeld-Nord, der GdG Krefeld-Nordwest und der GdG Meerbusch.

Der Pastorale Raum für die Region Krefeld.

Für die Region Mönchengladbach: 
Der Pastorale Raum Korschenbroich wird gebildet aus der GdG Korschenbroich.
Der Pastorale Raum Mönchengladbach-Mitte/Nordost wird gebildet aus der GdG Mönchengladbach-Mitte, der GdG Mönchengladbach-Neuwerk und der GdG Mönchengladbach-Ost.
Der Pastorale Raum Mönchengladbach-Süd/Südwest wird gebildet aus der Pfarrei St. Matthias in der GdG Mönchengladbach-Süd und den Pfarreien St. Rochus und St. Helena in der GdG Mönchengladbach-Südwest.
Der Pastorale Raum Mönchengladbach-Rheydter Gürtel wird gebildet aus der Pfarrei St. Benedikt von Nursia in der GdG Mönchengladbach-Südwest, der Pfarrei St. Laurentius in der GdG Mönchengladbach Süd, der GdG Mönchengladbach-Giesen­kirchen, der GdG Mönchengladbach-Rheydt-Mitte und der GdG Mönchengladbach-Rheydt-West.
Der Pastorale Raum Jüchen wird gebildet aus der GdG Jüchen.
Der Pastorale Raum Mönchengladbach-Nord/West wird gebildet aus der Pfarrei St. Mariä Heimsuchung in der GdG Mönchengladbach-Südwest und der GdG St. Peter, Mönchengladbach-West.

Der Pastorale Raum für die Region Mönchengladbach.

 

Koordinieren, Fördern, Moderieren.

Promotorinnen und Promotoren begleiten bei der Bildung der Pastoralen Räume.

Neben den bereits bestehenden Beratungs- und Begleitungs-möglichkeiten des Bischöflichen Generalvikariats ernennt Bischof Dr. Helmut Dieser für jeden künftigen Pastoralen Raum im Hinblick auf die Errichtung einen Promotor bzw. eine Promotorin mit der Aufgabe, die nötigen Prozesse vor Ort zu koordinieren, zu fördern und zu moderieren. Die Aufgabe beginnt am 1. Januar 2024 und endet mit der Ernennung des Leitungsteams des Pastoralen Raums im Übergang. Die Promotorin bzw. der Promotor ist in der Regel bereits im künftigen Pastoralen Raum tätig und wird für diese Arbeit mit einem Beschäftigungsumgang bis zu 25 Prozent ausgestattet.

 
 

Die Synodalversammlung diskutierte über die Zukunft der Kirche.

Das Neue hat schon längst begonnen.

Reaktionen von der Synodalversammlung.

„Wir bewegen uns in eine Kirche hinein, deren Struktur und Wesen wir noch nicht ganz durchschauen“, sagte Monsignore Gregor Huben als einer von rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Synodalversammlung. Sie hat am Mittwoch, 6. Dezember, im Haus Overbach in Jülich mit dem Ziel stattgefunden, das Verstehen auf dem Weg in diese neue Zeit zu erleichtern und trotz der Menge an Papieren allen Beteiligten einen guten Überblick über den Stand der Beratungen zu geben. In nur drei Stunden standen dabei neben der neuen Pastoralstrategie noch die konkrete Umschreibung der Pastoralen Räume im Bistum Aachen, die Orte von Kirche, das Vermögensrecht, neue Leitungsmodelle, ein Übergangsstatut und die zukünftigen Gremien und deren Zusammensetzung auf der Tagesordnung.

Eingerahmt zwischen Information und Aussprache entwickelte sich an eigens hierfür eingerichteten Themenwänden eine engagierte Diskussion, die überwiegend positiv aufgenommen wurde. „Ich fühle mich gut informiert“, sagte beispielsweise Regionalvikar Hannokarl Weishaupt. Was die Pastoralstrategie anging, sprach Dr. Christian Schröder über einen Haltungswandel von unten nach oben. „Wenn wir die Kirchen mit den bisherigen Formaten nicht mehr voll bekommen, sollten wir von den Menschen und ihren Bedürfnissen her denken.“ Eine klassische Zielgruppenpastoral funktioniere einfach nicht mehr.

Bischof Dr. Helmut Dieser betonte, dass das Neue schon längst begonnen habe. „Wir stehen an einem dramatischen Übergang, wie es ihn selten in der Geschichte der Kirche gegeben hat. Doch wenn Gott uns ruft, kommt Begegnung zu Stande und dies verändert alles.“

 

Dieter Verheyen hat mit der Initiative “Kirche bleibt hier” den Veränderungsprozess konstruktiv kritisch begleitet.

Dieter Verheyen

Initiative „Kirche bleibt hier“

Ich sehe eine große Gefahr darin, dass wir im Jahr 2028 die Anzahl der nun erreichten 44 Pastoralen Räume wieder ‚aufdröseln‘, um abermals eine Verdichtung zu erreichen. Das Bistum wäre nicht gut beraten, den jetzt gefundenen Weg zu verlassen, um eine Nacharbeit an der ein oder anderen Stelle einzufordern. Dies würde nach meinem Verständnis die Gemeinden vor Ort überfordern, kein Verständnis hervorrufen und wäre auch ein ganz schlechtes Signal nach außen. Das Bistum hat jetzt die Möglichkeit zu sagen, dass mit vielerlei Beteiligung – auch von Laien – ein Konstrukt gefunden worden ist, das wir für gut halten und das wir jetzt ‚ins Leben bringen‘ können. Von daher sage ich ‚ja‘ zu Strukturreformen – die 44 Pastoralen Räume passen – aber jetzt ist ‚Ruhe im Karton‘. Die geografische Abgrenzung der neuen Einheiten ist in meinen Augen nachvollziehbar und spiegelt auch das wider, was aus den Gemeinden zurückgemeldet worden ist. Da sollten wir nun einen Deckel draufmachen und diesen bitteschön auch nicht in vier Jahren wieder aufmachen.

 

Monsignore Gregor Huben

Offizial des Bistums Aachen

Wir stehen an einem Übergang und bewegen uns in eine Kirche hinein, deren Struktur und Wesen wir noch nicht ganz durchschauen. Das hat etwas von einem Experimentierfeld und dies würde ich auch als etwas durchweg Positives ansehen. Wir wissen, dass Kirche sich aufgrund des Einbruchs verschiedenster Ressourcen verändern wird. Da müssen wir neue Wege gehen und ich finde es schön, dass die Synodalversammlung hierfür einen weiten Diskurs geboten hat. Vor allem erkenne ich an, dass wir uns hier nicht nur in Harmonie selbst vergewissern, sondern auch kontroverse Punkte austauschen. Dies gehört zu einer guten Diskussion dazu.

Wir müssen dann mal sehen, wie wir die verschiedenen Vorschläge, die hier gemacht worden sind, ein- und umbauen können. Vor allem sollten wir die Dinge nicht zu eng führen und vielleicht ist durch die Orte von Kirche auch gewährleistet, dass sich die Vielfalt und Komplexität einer Gesellschaft in Kirche auch abbilden kann.

Monsignore Gregor Huben berät als Offizial des Bistums Aachen in kirchenrechtlichen Fragen.

 

Gaby Terhorst, Mitglied im Regionalteam Kempen-Viersen.

Gabi Terhorst

Mitglied im Regionalteam Kempen-Viersen und Sprecherin des Diözesanpastoralrats

Durch unsere Arbeit haben wir viele Erwartungen bei den Gläubigen geweckt und doch mussten wir erfahren, dass der Teufel oftmals im Detail steckt. Die Synodalversammlung ist aus meiner Sicht ein guter Realitätscheck hierfür. Ich nehme bei allem was wir tun aber auch die menschliche Komponente der Zaghaftigkeit wahr. Angesichts des manchmal fehlenden Muts würde ich mir wünschen, dass ‚wir einfach mal machen‘, indem wir Chancen nutzen und uns gemeinsam auf den Weg machen. Denn egal, was wir machen: wir tun es für die Menschen vor Ort. Ich möchte, indem ich möglichst gut und vielfältig arbeiten kann, die Frohe Botschaft weitergeben. Der Heilige Geist sollte daher nicht unter einer Strukturdebatte erstickt werden. Indem wir miteinander gesprochen haben, sind aber schon jetzt viele tolle Ideen entstanden und gute Sachen erreicht worden.

 
 

Dr. Thomas Ervens erläutert die neue Pastoralstrategie.

Die kirchliche Botschaft stellt den Menschen in den Mittelpunkt.

Dr. Thomas Ervens zur pastoralstrategischen Neuorientierung.

Gehen oder bleiben? Diese Frage beantworten immer mehr Menschen mit: Gehen. Das zeigt auch die Zahl der Kirchenaustritte im Bistum Aachen. Wie dem entgegenwirken? Mit einer pastoralstrategischen Neuorientierung, sagt Dr. Thomas Ervens, Leiter der Hauptabteilung Pastoral / Schule / Bildung, die im Sinne des Evangeliums von den Bedürfnissen der Menschen her denkt. Wie genau diese aussieht, erklärt er im Interview.

Die Botschaft Jesu ist doch eigentlich auch nach 2000 Jahren unverändert aktuell. Warum braucht es überhaupt eine Pastoralstrategie?

Bleibende Grundlage all unseres Handelns in der Welt ist das Wort und Beispiel Jesu Christi. Als Kirche stehen wir somit immer auch im Dialog mit der Welt. Die Welt heute ist aber eine andere als vor 2000 Jahren. Religion und Glaube haben in unserer säkularisierten Zeit eine ganz andere Bedeutung als in vergangenen Zeiten. Vor diesem Hintergrund wollen wir grundlegende Linien beschreiben: für die Menschen, die ihren Glauben heute aktiv leben, aber auch für diejenigen, die auf andere Weise mit Kirche in Berührung kommen. Ziehen wir den Kreis größer, nehmen wir auch diejenigen in den Blick, die zurecht von uns erwarten, dass wir uns als Kirche in einem großen gesellschaftlichen Kontext einbringen. Wir machen deutlich wofür die Kirche im Bistum Aachen steht. Dazu braucht es einen grundlegenden Perspektivwechsel. Noch stärker als bisher stellen wir die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt und Ihre Erwartungen an uns. Und das auf der Grundlage des Evangeliums.

»Das ist wirklich etwas fundiert Neues. Ich bin fest davon überzeugt, dass dies ein Ansatz ist, mit dem wir nach vorn kommen.«

Dr. Thomas Ervens

Sollte das nicht selbstverständlich sein?

Sicherlich, aber wir wollen das neu lernen. Wir haben zwei Bezugspunkte. Einerseits das Evangelium und den Sendungsauftrag Jesu Christi zu den Menschen sowie den individuellen Menschen heute mit seinen existentiellen Bedürfnissen und gesellschaftlichen Wirklichkeiten. Beides in einen Dialog und eine Begegnung miteinander zu bringen, ist unsere Aufgabe.

Mit anderen Worten: Sie richten Ihren Blick mit der Pastoralstrategie nach vorn?

Unbedingt. Unser Reformprozess beinhaltet einen radikalen Kultur- und Haltungswandel. Wir als Kirche sind nicht der Mittelpunkt, um den sich die Welt dreht. Wir wollen heraus aus der Nabelschau und sprach- und handlungsfähig werden: Was ist unser Auftrag? Was haben wir für Angebote? Nicht nur für Menschen, die kirchlich engagiert sind, sondern auch für diejenigen, die gar nicht primär als Glaubende unsere Dienstleitungen, etwa in den Bereichen Diakonie und Bildung, in Anspruch nehmen. Auch denen, die auf der Suche nach Sinn und Orientierung sind. Ihnen wollen wir gute Angebote ermöglichen.

 
 
Es braucht einen Perspektivwechsel: Noch stärker als bisher stellt die Pastoralstrategie die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt und ihre Erwartungen an Kirche. Und das auf der Grundlage des Evangeliums. 
 
 

Leitung ist Teamarbeit.

Ab 2024 verändert sich das Gesicht des Bistums.

Wie nunmehr die nächsten Schritte aussehen, beantwortet Andreas Schreib, Leiter der Stabsabteilung Strategiemanagement aus dem Bischöflichen Generalvikariat.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Synodalversammlung nehmen den Zeitplan bis 2028 in den Blick.

Herr Schreib, wie sehen konkret die nächsten Schritte aus?

Im Sinne einer möglichst breiten Beratung und Unterstützung der neuen pastoralen Strukturen hat der Bischof in den vergangenen Monaten bereits weitere Räte und Gremien sowie eine breite Öffentlichkeit in die Beratung einbezogen. Die Summe sämtlicher Beratungen und Daten ist die Grundlage für die Entscheidungen des Bischofs. Zum 1. Januar 2024 wird er per Dekret die territoriale Beschreibung der Pastoralen Räume formal in Kraft setzen. In den Pastoralen Räumen werden künftig die Orte von Kirche vernetzt sein, der pastorale Nahraum der Zukunft. Die Gemeinschaften der Gemeinden existieren zunächst weiter und vollziehen solide und begleitet ihre eigene Transformation / ihren eigenen Umbau.

Andreas Schreib ist Leiter der Stabsabteilung Strategiemanagement im Bischöflichen Generalvikariat.

Welche Termine sind bereits im Kalender markiert?

Wir haben zwei Termine, zu denen Pastorale Räume aktiviert und personalisiert werden. Pastorale Räume, die territorial genau mit einer bisherigen Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) übereinstimmen, werden zum 1. Juli 2024 errichtet. Werden bisherige Strukturen zusammengefasst oder müssen GdG-Grenzen verändert werden, wird der Pastorale Raum zum 1. Januar 2025 errichtet. Die Aufgabe in den ersten Monaten würde ich mit „Identifikation und Aneignung“ überschreiben. Die Gremien werden sich zunehmend mit der Ausgestaltung der neuen Räume und Flächen beschäftigen, auch mit der Frage nach einem Namen für den Pastoralen Raum; wir machen die neuen Räume nach und nach zu unseren Räumen. Das ist ein langer Weg, viel Arbeit und wird Abschiede, aber immer auch Aufwind und Aufbruchstimmung mit sich bringen.

Leiten im Pastoralen Raum.

Wer leitet ab 2028 die acht Pfarreien?

Die Leitung einer Pfarrei obliegt einem Pfarrer, so regelt es das Kirchenrecht. Die Zielperspektive ist, die Leitung mehreren Priestern solidarisch als Pfarrer in solidum zu übertragen. In Ausgestaltung und Weiterführung dieses Ansatzes sollen auf Ebene der Pfarrei Laienmitarbeitende in Haupt- und Ehrenamt an der Ausübung der Leitungsverantwortung beteiligt werden. Zur Besetzung der Leitungen wird es ein Bewerbungs- und damit Auswahlverfahren geben. Das ist ein Qualitätsversprechen.   

 

Lebendig, vielfältig und ganz nah dran an den Menschen.

Fragen und Antworten zu Orten von Kirche.

Freiheit, Begegnung und Ermöglichung sind für den Wandel im Bistum Aachen grundlegende Voraussetzungen. Die Diözese erhält ein neues Gesicht. In den acht Regionen gibt es zurzeit 71 Gemeinschaften der Gemeinden. Aus diesen 71 GdG werden zu Beginn des kommenden Jahres 44 Pastorale Räume. Im Zielbild 2028 werden diese Pastoralen Räume durch die Bildung von acht Pfarreien (ähnlich den heutigen Regionen) kirchenrechtlich abgesichert - so lautet der Vorschlag nach den Beratungen in den Regionen und auf der Synodalversammlung. In ihnen sollen Orte von Kirche die Freiheit haben, neue Angebote zu ermöglichen in Begegnung und Vernetzung untereinander und mit Akteuren aus der Gesellschaft. 

 

Was ist ein Ort von Kirche?

Bereits jetzt gibt es im Bistum Aachen vielfältige Orte, Gruppen und Initiativen, an denen sich gelebtes Christsein in Gemeinschaft ereignet. Sie sind nah an den Lebenszusammenhängen der Menschen und da, wo die Menschen sich und ihr Engagement sehen und nach eigenen Ausdrucksformen ihres Christseins suchen. Diese sollen zukünftig als „Orte von Kirche“ bezeichnet werden.

Müssen Orte von Kirche territorial verortet sein?

Orte von Kirche sind nicht an den Kirchturm gebunden. Sie können analog oder digital sein oder an Personen oder Einrichtungen orientiert. Sie können einen lokalen Bezug haben oder mobil sein, zeitlich begrenzt, konfessionell geprägt und / oder ökunemisch. Viele dieser Orte, Gruppen und Initiativen existieren bereits, es sollen aber auch neue entstehen. 

Welche Kriterien müssen Orte von Kirche erfüllen?

Vier Kriterien sind festgehalten: 

Lebendigkeit: 
Ein Ort von Kirche ist lebendig, wenn er einen Bezug zur Lebensrealität der Menschen im Sozialraum hat, wenn das Zeugnis der Frohen Botschaft Jesu Christi zum Mitmachen einlädt, wenn hier das Leben als möglicher Ort der Gottesbegegnung in all seinen Facetten gefeiert und gewürdigt wird. 

Wirksamkeit:
Ein Ort von Kirche ist wirksam, wenn sich in ihm das Wirken des Heiligen Geistes ahnen lässt, wenn durch ihn das Evangelium Jesu Christi erfahrbar wird, wenn er Strahlkraft entfaltet und Menschen anzieht. 

Gemeinschaft.
Ein Ort von Kirche ist gemeinschaftlich und solidarisch, wenn er Menschen einlädt, Leben und Glauben zu teilen, wenn durch die in ihm versammelten Menschen die Nähe Gottes erfahrbar wird, wenn sich Menschen hier angenommen fühlen und Unterstützung erfahren. 

Ermöglichung.
Ein Ort von Kirche ermöglicht Engagement und Entwicklung, wenn Menschen hier ihre Begabungen entdecken und Christsein leben können, wenn er Vielfalt Raum gibt und auf die Einheit der Kirche geöffnet ist, wenn hier Neues auspobiert werden darf. 

 
 

„Weichen stellen für die Zukunft“.

Synodaler Ausschuss hat sich konstituiert.

Der Synodale Ausschuss der katholischen Kirche in Deutschland hat bei seiner konstituierenden Sitzung in Essen am 11. November einstimmig über Satzung und Geschäftsordnung entschieden. In einem Abstimmungs-Marathon wurden alle offenen Punkte geklärt. Das Gremium soll bis 2026 regelmäßig tagen, um die Synodalität der Kirche weiterzuentwickeln. Im Ausschuss beraten die Diözesanbischöfe, darunter auch Bischof Dr. Helmut Dieser, Mitglieder des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und gewählte Vertreterinnen und Vertreter der Synodalversammlung gemeinsam zur Zukunft der Kirche.

In Essen hat sich am 11. November der Synodale Ausschuss konstituiert.

 

Kirche Raum Gegenwart.

Ausstellung in der Bischöflichen Akademie.

Noch bis zum 31. Januar 2024 widmet sich die Ausstellung „Kirche Raum Gegenwart“ in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst (München) der Transformation von Kirchenräumen und nimmt Beispiele für Veränderungen und erweiterte Nutzungen in den Blick. In der Bischöflichen Akademie sind Kirchen zu sehen, die liturgische Orte bleiben und sich gleichzeitig für Neues öffnen. Dabei steht eine nachhaltige Transformation der Räume im Zentrum, die sich nicht nur über architektonische Lösungen, sondern vor allem über inhaltliche Neubeschreibungen definiert.

Eine Ausstellung in der Bischöflichen Akademie widmet sich der Transformation von Kirchenräumen.

 

Neue Untersuchung zu Kirchenmitgliedern.

Dramatischer Vertrauensverlust – Christliche Botschaft verliert an Relevanz.

Seit 1972 führt die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) alle zehn Jahre eine sogenannte Kirchenmitgliedschafts- untersuchung (KMU) durch. Das ist eine breit angelegte und repräsentative Untersuchung, um die evangelische Kirche aus der Sicht ihrer Mitglieder und seit 1992 auch von Konfessionslosen zu erforschen. Erstmals hat sich an dieser repräsentativen Erhebung auch die katholische Kirche beteiligt. An der Erhebung nahmen 5.282 Befragte aus der deutschsprachigen Wohnbevölkerung ab 14 Jahren teil. Die Datenerhebung erfolgte im letzten Quartal 2022 durch das Meinungsforschungsinstitut Forsa.

Die KMU beschreibt die aktuelle Lage der Kirchen in Deutschland.

 

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Der nächste Newsletter erscheint am 22.12.2023

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